Wir gestalten Zukunft - Teil II

Teaserild mit Weltkugel und Grafenwörth-Wappen

Ausbau von Photovoltaikanlagen – Raus aus dem Gas

"In der vorigen Information über unsere Energiestrategie haben wir informiert, dass die Anstrengungen der letzten Jahre vorrangig der Reduktion der CO2-Emissionen gedient haben. Nun gehen wir in den nächsten Schritt:
Wir haben zwei Energiegemeinschaften errichtet und werden damit die in unseren Photovoltaikanlagen erzeugte Energie so weit wie möglich nutzen.

Mit einem, wie ich meine, großen finanziellen Investment gehen wir nun weiter in Richtung Energieautakie. Zu den fünf bestehenden werden weitere vierzehn PV-Anlagen neu errichtet oder ausgebaut. Die Investitionssumme dafür konnte durch strategische Entscheidungen bei der Projektentwicklung für die "Schwimmende Photovoltaik" und der Ablöse unserer Beteiligungsoption bei diesem Projekt realisiert werden.
Damit wird es uns demnächst gelingen, den gesamten Bedarf der Gemeinde an elektrische Energie aus Erneuerbarer Energie abzudecken.

Genau jetzt ist auch die Zeit, mit Weitblick die nächsten Entscheidungen zu treffen. Eine weitere im Eigentum der Gemeinde befindliche Wasserfläche soll für eine "Schwimmende PV" vorbereitet werden. Die Energie aus diesem Solarkraftwerk wird dann den Haushalten unserer Gemeinde angeboten werden.

Es macht mich stolz, wenn es uns gelingt mit kleinen und großen Schritten unsere Gemeinde künftig energieunabhängig zu machen. Nebenbei leisten wir damit einen enormen Beitrag für Umwelt und Klima."

Bürgermeister A. Riedl


Derzeit betreibt die Marktgemeinde Grafenwörth 5 Photovoltaikanlagen auf insgesamt 1.661 m2 Modulfläche. Im Jahr 2021 konnte damit eine Gesamtleistung von 209.207,57 kWh elektrischer Energie erzeugt werden. Geht man von einem durchschnittlichen Stromverbrauch für einen 3-Personen-Haushalt von 3.800 kWh aus, so entspricht dies dem Energieaufkommen von 55 Einfamilienhäusern.

Diagramm, Balkendiagramm


Die erbrachte Leistung der bestehenden Photovoltaikanlagen entspricht etwa 20% des Strombedarfs der Gemeinde und ist etwa das 1,5-Fache der Energie, die für die Straßenbeleuchtung notwendig ist.


Was demnächst geschieht:

Weiterer Ausbau von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden

Geplant ist nun der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der öffentlichen Gebäude im gesamten Gemeindegebiet. Hierzu wurden sämtliche Standorte von der Firma Zierlinger sondiert und geprüft, ob eine Errichtung aufgrund von Gebäudeausrichtung, Größe, Belastbarkeit auch sinnvoll erscheint.

Neuerrichtungen:Erweiterungen:
Grafenwörth
Veranstaltungsstadl
Feuerwehrhaus
Bauhof

Wagram
Feuerwehrhaus

Jettsdorf
Feuerwehrhaus Jettsdorf
Feuersbrunn
Feuerwehrhaus
Musikverein
Amtshaus

Seebarn
Feuerwehrhaus
Dorfkulturhaus
Amtshaus

Feuersbrunn
Neue Mittelschule Fels-Grafenwörth

Grafenwörth
Haus der Musik
Volksschule



Mit diesen zusätzlichen 14 zusätzlichen Anlagen können in Zukunft etwa 6000.000 kWh/a elektrische Energie produziert
werden. Umgerechnet entspricht das dem Strombedarf von weiteren 110 Einfamilienhäusern.

Für diesen gewaltige Schritt beim Ausbau der Photovoltaikanlagen investiert die Gemeinde Grafenwörth 600.000,- Euro.
Etwaige Förderungen sind in dieser Summe nicht berücksichtigt.

Wird die Stromproduktion des Kleinwasserkraftwerks (211.800 kWh/a) dazugerechnet, produziert die Gemeinde Grafenwörth dann 100% ihres Strombedarfs aus Erneuerbarer Energie und tätig damit einen weiteren Schritt Richtung Energieautakie.


Energiebuchhaltung ermöglicht faktenbasierte Entscheidungen

Seit 2014 führt die Marktgemeinde Grafenwörth eine eigene Energiebuchhaltung. Diese liefert fundamentale Daten und Zahlen, die als Grundlage für essenzielle Berechnungen dienen, um faktenbasierte Entscheidungen und Strategien für den Klimaschutz treffen zu können.


Ausstieg aus fossilen Energieträgern

Die durch Sonnenstrom erzeugte elektrische Energie trägt wesentlich zur Reduktion der CO2-Emissionen bei!
Eine weitere CO2-Reduktion gelingt durch die Umstellung veralteter Heizungen auf alternative Heizsysteme.

Bereits in den letzten Jahren wurde die Heizung in der Volksschule auf Pellets umgestellt. In der Musikschule bzw. im Haus der Musik sowie im Feuerwehrhaus Grafenwörth erfolgte die Umstellung auf Nahwärme.


Umstellung von Gas auf Wärmepumpe in der NMS Fels-Grafenwörth

Durch die Umrüstung der Heizung in der NMS Fels-Grafenwörth reduziert sich die energetische Konditionierung des Gebäudes von 56 Tonnen auf nur noch 9 Tonnen CO2!

Rechnet man zusätzlich noch die Ersparnis durch den eignen PV-Strom mit ein, so reduzierten sich die Emissionen auf ca. 3 Tonnen CO2 jährlich.

Umstellung von Gas auf Wärmepumpe im Haus der Generationen

Im Haus der Generationen wird die Gasheizung auf eine Luft/Wasser-Wärmepumpe umgestellt.

Statt bisher 58 Tonnen CO2 würde die energetische Konditionierung des Gebäudes mittels Wärmepumpe zukünftig nur noch 13 Tonnen CO2-Emissionen verursachen.



Diagramm, Wasserfalldiagramm


Die erzielbare CO2-Reduktion für das Schulgebäude durch Umstellung auf Wärmepumpe und 60% Eigennutzung der am Dach befindlichen PV-Anlage beträgt jährlich 53 Tonnen, also 95%.

Die erzielbare CO2-Reduktion für das Haus der Generationen im Falle einer Umstellung beträgt jährlich 45 Tonnen bzw. 78%.


Weitere signifikante Reduktion der CO2-Emissionen

Die CO2-Emissionen Grafenwörths konnten in den letzten 10 Jahren von 549 Tonnen auf 304 Tonnen CO2 jährlich reduziert werden. Mit der Umstellung der Heizungen in der NMS und im Haus der Generationen senken wir die Emissionen nochmals um 1/3 auf etwa 206 Tonnen CO2.


Wenn wir nun die Emissionsreduktion der 14 neuen Photovoltaikanlagen mitberücksichtigen, so reduzieren sich die CO2-Emissionen Grafenwörths auf 104 Tonnen jährlich. Das entspricht einer Reduktion von mehr als 81% gegenüber dem Jahr 2011!


Diagramm, Histogramm


Verringerung des Energiebedarfs

Das Credo unserer Energiestrategie beruht auch auf einer wesentlichen Verringerung des Energiebedarfs, wo immer es
möglich ist. Die Straßenbeleuchtung wurde bereits vor Jahren aus LEDs umgestellt und damit der Strombedarf
drastisch reduziert.
Nunmehr soll der Verbrauch mit der Aktion "Licht aus" in den Nachtstunden nochmals gesenkt werden.
Eine Reduzierung des Energieverbrauchs soll auch durch das Herabsetzen der Raumtemperatur in den öffentlichen
Verwaltungsgebäuden erreicht werden - ausgenommen davon sind Schulen und Kindergärten.

Die Beheizung der Veranstaltungsräumlichkeiten im Haus der Musik wird effizienter gesteuert. Hier kommt es zu einer
Absenkung der Raumtemperatur bei Nicht-Nutzung.


Diagramm