Wir gestalten Zukunft - Teil III

Teaserild mit Weltkugel und Grafenwörth-Wappen

Strom aus Photovoltaik für alle Haushalte:
Die Vision einer Energiegemeinschaft

Um die Klima- und Energieziele zu erreichen und unabhängiger von Öl und Gas zu werden, braucht es Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energiequellen. Eine wichtige Säule ist die Solarkraft - und Potenzial hat diese nicht nur an Land, sondern zunehmend auch auf dem Wasser. Schwimmende Solaranlagen sind weltweit auf dem Vormarsch.

Fachleute rechnen mit beträchtlichem Wachstum und enormem Potential. Immerhin haben die Anlagen den unübersehbaren Vorteil, dass sie auf Gewässern errichtet werden können, deren Oberfläche derzeit ungenutzt sind.
Dafür bieten sich Stauseen, Wasserreservoirs, Sandgewinnungsteiche und Baggerseen an.

Wir als Gemeinde wollen diese Entwicklung jedenfalls nutzen.
Unser Ziel: 100 % Energieautark


"Mit der schwimmenden Photovoltaikanlage wollen wir als Marktgemeinde Grafenwörth ein Energievorbild für andere Gemeinden sein. Wir sind bereit für die erneuerbare Energiezukunft. Dieses Sonnenkraftwerk gilt aber auch als Modell für eine eigene, kleinere Anlage, die dann die elektrische Energie für alle Haushalte der Gemeinde produzieren soll. Unsere Vision ist es also, in naher Zukunft eigenen Strom für alle Bürgerinnen und Bürger anzubieten, der dann auch einen leistbaren Bezugspreis hat.

Wir nutzen also einen unserer stillgelegten Schotterteiche, reduzieren den CO2-Ausstoß der gesamten Gemeinde und bieten über eine Energiegemeinschaft einen leistbaren Tarif.

Und wir leisten einen enormen Beitrag zum Klimaschutz.

Das - liebe Gemeindebürgerinnen und -bürger - ist für mich verantwortungsvolle Politik im Weitblick. Und vor allem Politik, die sich nicht den einzelnen Interessen unterordnet sondern gemeinwohlorientiert handelt."

Bürgermeister A. Riedl


Der Vision einen großen Schritt näher:
Sonnenstrom vom Schotterteich

Mitteleuropas größte schwimmende PV-Anlage entsteht in Grafenwörth.
Darüber wurde in den letzten Wochen viel berichtet, denn diese Anlage gilt mittlerweile als Vorzeigeprojekt in Mitteleuropa.
Und sie folgt einem weltweiten Trend.

Auch wenn wir vorerst keinen direkten klimatechnischen Benefit in der Energiebilanz der Gemeinde haben, so ziehen wir dennoch einen finanziellen Vorteil auf der Entwicklung der Anlage.

Die Marktgemeinde Grafenwörth, im Besonderen Bürgermeister Mag. Alfred Riedl, war als Ideengeber maßgeblich in die Projektierung involviert. Durch die Abtretung einer Beteiligungsoption erhält die Gemeinde finanzielle Mittel, mit denen wiederum ohne öffentliche Gelder der Ausbau der Photovoltaik in unserer Gemeinde erfolgen kann.

"Die Anlage in Grafenwörth wird auf einer Wasserfläche von 13,88 ha Sonnenstrahlen in Strom verwandeln", berichtet der Geschäftsführer von ECO-wind, Johann Janker.

Die Anlage hat eine Leistung von 24 MW und wird künftig rund 7.500 Haushalte mit Ökostrom versorgen können. Im Februar 2023 soll die schwimmende PV-Anlage in Betrieb genommen werden.

"Dieses besondere Sonnenkraftwerk leistet einen wichtigen Beitrag zu Erreichung unserer PV-Ausbauziele und damit auch zum Klimaschutz. Im Rahmen unserer Klimainitiative wird die EVN ihren Ausstoß an Treibhausgasen bis 2034 um rund 60 % reduzieren", so EVN Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz.


Taten statt Worte:
Grafenwörth folgt konsequenten Plan zur Energieautarkie

Punkt 1: Emissionen reduzieren

Innerhalb der letzten Jahre konnte die Gemeinde ihre CO2-Emissionen um 81% reduzieren. Weitere 3% folgen.
Mit der Umstellung auf LED-Beleuchtungstechnik in allen öffentlichen Gebäuden gelingt eine Reduktion auf 84%. Jede einzelne eingesparte Tonne kommt der Umwelt und dem Klima zugute - und letztendlich auch uns allen.

Diagramm

Punkt 2: Strom aus Photovoltaik erhöhen

Wir werden den Anteil an erneuerbarer Energie bis Jahresende 2023 auf 100% erhöhen. Damit ist die Gemeinde bezüglich elektrischer Energie bilanziell energieautark. Nebeneinem Wasserkraftwerk betreibt die Gemeinde derzeit 5 Photovoltaikanlagen. 14 weitere Sonnenkraftwerke werden folgen.

Diagramm, Histogramm

Punkt 3: Energie sparen

Konsequent reduziert die Gemeinde ihren Energiebedarf. Der Verbrauch für die Beleuchtung wird um weitere 72% reduziert.
Mit der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED hat die Gemeinde Grafenwörth bereits im Jahr 2014 einen wichtigen Beitrag geleistet, um den Energieverbrauch drastisch zu reduzieren. Allein durch diese Maßnahmen werden jährlich rund 198.000 kWh Energie bzw, 35 Tonnen CO2 eingespart!

Nun setzt die Gemeinde den nächsten Schritt und reduziert den jährlichen Lichtstromverbrauch der öffentlichen Gebäude. In der Gemeinderatssitzung vom 16. Dezember 2022 wurde beschlossen, mit einer Investition von ca. 120.000 Euro in achtzehn Gemeindeeinrichtungen (u.a.: Feuerwehren, Amtsgebäude, Schulen, Kindergärten, Veranstaltungseinrichtungen) sämtliche Beleuchtungsmittel auf modernste LED-Beleuchtung umzurüsten.

Durch diese Maßnahme ist eine Einsparung von jährlich 122.790 kWh zu erwarten. Diese entspricht einer Reduktion des Energieverbrauches für die Beleuchtung um knapp 72%! Die Kosten für die Umrüstung amortisieren sich bereits nach rund zwei Jahren.

Diagramm, Balkendiagramm


Die Vision:
Erneuerbare Energie für alle Gemeindebürger*Innen

Mit hocheffizienten Photovoltaikanlagen können ungenutzte Wasserflächen zur Gewinnung von Sonnenenergie eingesetzt werden. Da die Gemeinde selbst weitere Wasseroberflächen besitzt, kann mit einer kleineren Anlage der Strombedarf der knapp 1.600 Haushalte unserer Gemeinde bilanziell gedeckt werden.

Dazu wurde nun ein Schotterteich, der sich im Eigentum der Gemeinde befindet, mit einer entsprechenden Widmung versehen. Die Vision ist es, den Strom, den wir in der Gemeinde dann mit diesem schwimmenden Sonnenkraftwerk produzieren, unseren Gemeindebürgerinnen und -bürgern anzubieten. Damit soll elektrische Energie leistbarer werden und die gesamte Gemeinde bilanziell energieautark.

In naher Zukunft sollen Bürgerinnen und Bürger von Grafenwörths Energiepolitik auch finanziell profitieren.